Von Mai bis Juli 2024 besucht die modulare metallische Halbkugel des Ball Theaters, der französische Beitrag zur Architekturbiennale 2023 in Venedig, die Techne Sphere in Leipzig. Die Installation wurde vom Team um das Studio Muoto und das Atelier Georgi Stanishev konzipiert. Das Theater weckt viele Assoziationen – ein abgestürzter Sputnik oder die revolutionäre Architektur von Ledoux und Boullée bis Buckminster Fuller – und tritt in einen Dialog mit der über dem Gelände schwebenden Kugel von Oscar Niemeyer. Verkleidet mit einem blauen Schweißervorhang verlässt das Ball Theater den Innenraum des Französischen Pavillons und kehrt von einer Ausstellung zu einer Produktionsstätte zurück. Hier bilden gefundene und recycelte Ideen und Objekte der Vergangenheit wie etwa Detritus der techno-industriellen Moderne metaphorisch eine Bühne, auf der neue Utopien für die Zukunft und das Zusammenleben auf dem Planeten getestet werden.

Am 13. Juni um 20 Uhr wird das Streichquartett Aris Quartett die Architektur des Theaters in einen Resonanzraum verwandeln. Gespielt werden:

• Felix Mendelssohn Bartholdy, Streichquartett Nr. 1 Es-Dur Opus 12
• Lukas Ligeti, Streichquartett No. 4 »Neostasis«
• Ludwig van Beethoven, Streichquartett A-Moll Opus 132

Ausstellungslaufzeit: 10. Mai–28. Juli 2024

Veranstaltungsort: Gelände der Kirow Ardelt Werke, Techne Sphere Leipzig, Niemeyerstraße 2–5, 04179 Leipzig

Tickets an der Abendkasse für 20 Euro.

In Zusammenarbeit mit der Hochschule für Grafik und Buchkunst / Academy of Fine Arts Leipzig (HGB), École d’architecture Paris-Malaquais (ENSA) und mit Unterstützung des Institut Français.

Thierry Barbier-Mueller trug seit den späten 1990er Jahren eine der weltweit größten Privatsammlungen von Stühlen und Stuhlobjekten von Künstler:innen, Designer:innen und Architekt:innen zusammen, deren Qualität weit über die übliche Typologie von Stühlen hinausgeht. Um den skulpturalen Charakter der Objekte hervorzuheben, wurde die szenografische Gestaltung der Ausstellung im GRASSI Museum für Angewandte Kunst dem renommierten amerikanischen Regisseur und Künstler Robert Wilson anvertraut.

In einer außergewöhnlichen Inszenierung lässt er die Besucher:innen in immersive Welten eintauchen, in denen die Stühle zu Protagonisten einer Theateraufführung werden. Mit Ton, Licht und Kulissen wird eine ganz besondere Atmosphäre geschaffen, in der das ikonenhafte Designobjekt Stuhl und seine zahlreichen Variationen auf ungewohnte Weise entdeckt werden können. »A Chair and You« konfrontiert die Besucher*innen mit einer Oper in vier Akten und ebenso vielen Bühnenwelten – mit einer Szenografie, in der sich anhand der einzigartigen Sammlung von Thierry Barbier-Mueller zwischen den Zeilen die Geschichte der Kunst und des Designs von den 1960er Jahren bis heute erzählt.

Ausstellungslaufzeit: 8. Mai–6. Oktober 2024

Veranstaltungsort: GRASSI Museum für Angewandte Kunst, Johannisplatz 5–11, 04103 Leipzig

Eine Ausstellung der Fondation Musée Barbier-Mueller, Genf und mudac – Museum of Contemporary Design and Applied Arts, Lausanne, adaptiert für das GRASSI Museum für Angewandte Kunst Leipzig.

Elke, die 1975 ihre erste große Liebe »Nanni« kennenlernt. Ale, they in den 80ern Sardinien verlässt und irgendwann in der Messestadt landet. Peter, der in der DDR auf der Suche nach anderen schwulen Männern erstmal nur Toiletten findet. Rasheed, der 2015 aus Syrien fliehen muss und seit einigen Jahren über Leipziger Bühnen tanzt. Oder Steff, die sich 2003 im Auto ihrer Mutter als lesbisch outet – die Studioausstellung von Queer Voices Leipzig macht queere Stadtgeschichte(n) aus DDR, Nachwendezeit und den letzten 30 Jahren erlebbar. Ebenso erzählt sie von Menschen, die ihren Weg aus Italien, Kasachstan, Mexiko, Syrien und den alten Bundesländern nach Leipzig gefunden haben.

Es geht um fundamentale Unterschiede und erlösende Gemeinsamkeiten, um tiefe Einsamkeit und das Erleben von Gemeinschaft. Um strukturelle Ungerechtigkeiten und ermutigende Kämpfe. »SPÜRT IHR MEINE FREUDE / HÖRT IHR DAS GEWITTER?« lädt mit Tagebüchern, Fotostrecken und Videos, Hörgeschichten und queeren Hymnen zur Begegnung mit Leipziger Lebensgeschichten ein.

Ausstellungslaufzeit: 29. Mai–6. Oktober 2024

Veranstaltungsort: GRASSI Museum für Angewandte Kunst, Johannisplatz 5–11, 04103 Leipzig

Eine Studioausstellung von Queer Voices Leipzig in Kooperation mit dem Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig. Realisiert mit Unterstützung des Kulturamt der Stadt Leipzig.

Im internationalen Choreografischen Zentrum zeigt der Fotograf Andreas H Birkigt die nunmehr bereits dritte Ausgabe seiner »Menschenbilder“. Birkigt war ab 1988 als Fotograf an den Leipziger Theatern tätig und von 1990 bis 2012 Leiter der Fotoabteilung der Oper Leipzig.

Neben Einzelbildern widmet sich die Ausstellung drei Themen:

• ›Metamorphosen‹ zeigt erstmals Bilder aus dem gleichnamigen Fotoprojekt aus den 1990er Jahren.
• Ein zweiter Komplex präsentiert erstmals Fotografien aus der Arbeit mit Uwe Scholz, im Vorfeld seiner Choreografie »Sacre tu printemps«.
• Der dritte Teil der Ausstellung dokumentiert das Jugendleben des Fotografen in der DDR der 1970er Jahre, abseits des vom Staat gewünschten Verhaltens.

Ausstellungslaufzeit: 27. April–22. Juni 2024

Veranstaltungsort: Internationales Choreografisches Zentrum, Spinnereistraße 7, Halle 3, 04179 Leipzig

Zugang zur Ausstellung jeden Samstag von 11–17 Uhr, in Anwesenheit von Andreas Birkigt, sowie zusätzlich am Sonntag, 16. Juni, 11–17 Uhr.