Willkommen in Leipzig

Willkommen in einer der lebendigsten Städte Deutschlands. Leipzig ist einzigartig: Hier trifft Tradition auf Dynamik, ursächsische Gemütlichkeit auf Hightech-Business, klassische Kultur auf Avantgarde. Bei uns finden Sie eine weltoffene Atmosphäre vor und viel Raum für Kreativität und neue Ideen. Idealer Ausgangspunkt, um die Stadt zu erkunden, ist das prächtige Zentrum. Altehrwürdige Bürgerhäuser, historische Passagen, Gotik, Renaissance, Gründerzeit und Moderne erzählen auf einem Quadratkilometer über 1.000 Jahre Geschichte.

Was Sie auch suchen, in Leipzig liegt alles Gute nah: Kulturhighlights für Musik- und Theaterfreunde, Shopping in modernen Kaufhäusern und einem deutschlandweit einzigartigen Netz an historischen Passagen und Höfen, in angesagten Boutiquen oder entdeckenswerten Antiquariaten. Dazu Museen, Galerien und natürlich die legendären Kneipenmeilen mit Sterne-Gastronomie und Szene-Bars. Fast jeden Tag empfiehlt sich zudem ein neuer Höhepunkt im Veranstaltungskalender der Stadt. Ob Weltstars aus Pop, Rock und Klassik live, Kabarett, Sportevent, Kunstausstellung, Messe oder eines unserer vielen Feste unter freiem Himmel.

Sehenswertes und Einmaliges

Eine Vielzahl an Sehenswürdigkeiten erschließt sich Leipzigs Besuchern schon beim Spaziergang durch die fußgängerfreundliche Innenstadt. In der Mädler Passage, die seit Jahrhunderten als vornehmste Flaniermeile der Stadt gilt, hat der berühmte Auerbachs Keller sein Domizil. Seit 1525 wird hier Wein ausgeschenkt. Bekannt wurde der Keller vor allem in Verbindung mit der Legende von Faust und Mephisto, die durch den deutschen Nationaldichter Johann Wolfgang von Goethe unsterblich gemacht wurde. Im Café-Restaurant Zum Arabischen Coffe Baum, einem der ältesten „Kaffee-Tempel” Europas, war einst Robert Schumann Stammgast. Das Museum im Haus beherbergt eine Ausstellung zur Geschichte des Kaffees und der „Kaffee-Sachsen”.

Am Markt steht das Alte Rathaus, eines der eindrucksvollsten Renaissancebauwerke in Deutschland. Hier kann man auch eine Ausstellung des Stadtgeschichtlichen Museums besichtigen. Auf der Rückseite befinden sich die Alte Handelsbörse und das Goethedenkmal. Goethe verbrachte in Leipzig seine Studentenjahre und nannte die Stadt liebevoll sein ”Klein-Paris”. Die Nikolaikirche als älteste und größte Leipziger Kirche ist seit 1989 auch als Ausgangspunkt der „Friedlichen Revolution” bekannt. Hier fanden (und finden) die Friedensgebete statt, aus denen sich die Montagsdemonstrationen entwickelten, die schließlich die Einheit Deutschlands herbeiführten.

Altes Rathaus der Stadt Leipzig, einer der bedeutendsten deutschen Profanbauten der Renaissance. Ersterrichtung im frühen 14. Jahrhundert; 1556/57 vom regierenden Bürgermeister und Großkaufmann Hieronymus Lotter in seine heutige Gestalt umgebaut. Foto: Dorothea Köhlmann/Universität Leipzig, 2004.

Musik und die Museen

Thomaskirche zu Leipzig, eine der beiden Hauptkirchen der Stadt und als Wirkungsstätte Johann Sebastian Bachs und des Thomanerchores weltweit bekannt. Foto: Sylvia Dorn/Universität Leipzig, 2001.

Der Weg wird jeden Besucher auch in die Thomaskirche führen, wo der weltbekannte Thomanerchor seinen Ursprung hat und wo einst Johann Sebastian Bach 27 Jahre lang als Thomaskantor wirkte. Sein Grab befindet sich im Altarraum der Thomaskirche. Beliebt sind die Motetten freitags und samstags mit dem Thomanerchor sowie die Konzerte am Bachdenkmal vor der Kirche in den Monaten Juli und August. Gegenüber der Thomaskirche befindet sich das Bach-Museum. Ein besonderes Erlebnis bieten die Sonntagskonzerte im Mendelssohn-Haus, dem ehemaligen Wohnhaus des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy. Es ist das weltweit einzige Mendelssohn-Museum.

Der Augustusplatz vereint gleich zwei Leipziger „Musentempel”: Das Opernhaus und das Gewandhaus. In beiden Häusern spielt übrigens das seit 275 Jahren bestehende, berühmte Leipziger Gewandhausorchester. An das Künstlerpaar Robert und Clara Schumann wird im Schumann-Haus erinnert. In einer kleinen Ausstellung erfahren Besucher mehr über das Leben der Schumanns in Leipzig und die zahlreichen Freunde und Gäste des Paares. Leipzig ist auch Gastgeber diverser Musikfestivals. Zu den Höhepunkten gehören zweifellos das internationale Bachfest im Sommer, das A Cappella Festival im Frühling, das Wave-Gotik-Treffen zu Pfingsten oder die Jazztage im Herbst.

Um die Leipziger Musikgeschichte für Besucher noch besser erlebbar zu machen, führt seit Mai 2012 die sogenannte „Notenspur“ durch die Stadt. Der 5 Kilometer lange Rundweg vermittelt Wissenswertes über die Komponisten und die Musikgeschichte der Stadt. 155 in den Boden eingelassene Metallintarsien verbinden Wohn- und Wirkungsstätten berühmter Komponisten. Zusätzlich wird der Rundweg durch ein Musikerlebnis-Leitsystem und informative Stelen ergänzt.

Das Museum der bildenden Künste besitzt eine der bedeutendsten Kunstsammlungen Mitteldeutschlands. Kunst der Gegenwart und aktuelle Tendenzen können u.a. in der 1998 eröffneten Galerie für Zeitgenössische Kunst, der Kunsthalle der Sparkasse Leipzig und der G2 Kunsthalle betrachtet und diskutiert werden. „Kunstinseln” der besonderen Art stellen die Leipziger Baumwollspinnerei, das Tapetenwerk und das Kunstkraftwerk dar. In den Räumen dieser alten Industriebauten befinden sich Ateliers, Galerien und repräsentative Ausstellungshallen.

Parks und Gärten

Aber Leipzig hat nicht nur Sehenswürdigkeiten und Unterhaltung zu bieten. Mit dem Auenwald zieht sich auch eine in Europa einmalige Park- und Auenlandschaft wie ein grüner Gürtel durch die Stadt. Berühmt ist auch der Leipziger Zoo, zu dessen größten Attraktionen die Tropenerlebniswelt „Gondwanaland” sowie die weltgrößte Menschenaffenanlage „Pongoland” zählen.

Im Botanischen Garten der Universität sind u.a. ein nach mittelalterlichem Muster angelegter Apothekergarten und ein Schmetterlingshaus zu besichtigen. Einen herrlichen Blick über alle Sehenswürdigkeiten und Parkflächen genießt man vom Völkerschlachtdenkmal. Deutschlands monumentalster Denkmalsbau erinnert, ebenso wie die Russische Gedächtniskirche, an die Gefallenen der Völkerschlacht vom Oktober 1813.

Leipziger Parks und Grünflächen, hier hinter der Moritzbastei, werden nicht nur von den knapp 30.000 Studierenden in Leipzig genutzt. Foto: Kornelia Tröschel/Universität Leipzig, 2004.

Einen weiteren Einblick gibt der Touristenführer Leipzig – Wir sehen uns!, welcher hier kostenlos heruntergeladen werden kann.

Viele weitere Gründe für einen Besuch von Leipzig, Informationen zu Geschichte, Kultur und Wirtschaft sowie weiteres Material zum Herunterladen – auch in verschiedenen Sprachen – finden sich auf den Webseiten des Leipziger Tourismusinformationsbüros.

Brecht und Leipzig

Altes Theater Leipzig nach 1899
Foto: Hermann Walter / Stadtgeschichtliches Museum Leipzig, Inv.-Nr. 2805 (via Wikimedia Commons)

In Leipzig fanden zwei Uraufführungen von Brechts Stücken statt: Baal hatte am 8. Dezember 1923 im Alten Theater (heute Richard-Wagner-Platz) unter der Regie von Alwin Kronacher (1880–1951) Premiere. Der Schauspieler Rudolf Fernau erinnert sich: „Im Zuschauerraum saßen [Alfred] Kerr und [Herbert] Ihering, [Leopold] Jessner, [Arnolt] Bronnen und das gesamte literarische Profil Berlins. Das Spiel wurde immer mehr von Zurufen und Bravos unterbrochen, um sich zum Schluss in tobende Ovationen und Gegenstimmen zu steigern. Der Zuschauerraum glich einem Hexenkessel, und als Brecht erschien, geriet man sich beinahe mit Tätlichkeiten in die Haare. Leipzig hatte einen Skandal erlebt, wie ihn seine glorreichen Annalen noch nicht verzeichnet hatten.“ (R.F.: „Tue Brecht und scheue niemand“, zit.n.  Begegnungen mit Brecht, hg. von Erdmut Wizisla, Leipzig 2009, S. 55).

Allerdings sollte sich mit der Premiere von Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny, der zweiten Leipziger Uraufführung, der Skandal noch steigern. Sie fand am 9. März 1930 unter der Regie von Walther Brügmann (1884–1945) im Neuen Theater statt, an dessen Stelle heute die Oper Leipzig steht. Für den Skandal sorgten Anhänger der NSDAP, die einen Tumult im Zuschauerraum anzettelten, sodass die Oper kaum zu Ende gespielt werden konnte.

Neues Theater
Foto H.-P.Haack [Public domain, CC BY-SA 3.0](via Wikimedia Commons)

Ernst Bloch auf Begegnung der Geistesschaffenden, Berlin 1954
Bundesarchiv, Bild 183-27348-0008 [CC-BY-SA 3.0] (via Wikimedia Commons)

 

In der DDR der 1950er Jahre sorgten zwei couragierte (und heute hochberühmte) Professoren der (damaligen) Karl-Marx-Universität Leipzig für die Verbreitung von Brechts Werk und Ideen: Ernst Bloch (1885–1977) und Hans Mayer (1907–2001). Sie haben in der Hochzeit des Kalten Krieges entgegen der kulturpolitischen Doktrin des sozialistischen Realismus das beunruhigend Fremde, von keinem politischen Lager Vereinnahmbare an Brecht gesehen und verbreitet. Dafür haben sie mit dem eher unfreiwilligen Verlassen der sozialistischen Gemeinschaft bezahlt.

Lange Zeit war dieses Fremde an Brecht beiseitegestellt, vergessen und verdrängt durch eine dogmatische Auslegung und Propagierung des Epischen Theaters, die Brecht im Mausoleum des sogenannten kulturellen Erbes begraben hat. Um die Wieder-holung des beunruhigend Fremden an Brecht ist es in der Gegenwart der Brechtforschung am Centre of Competence for Theatre (CCT) und dem Institut für Theaterwissenschaft der Universität Leipzig zu tun. Sichtbare Zeichen dafür sind die Einrichtung der Bertolt Brecht Gastprofessur der Stadt Leipzig am CCT und die jüngsten Publikationen „Das transkulturelle Theater“ (2017), „Willkommen anderswo – sich spielend begegnen“ (2017) und „Recycling Brecht. Materialwert, Nachleben, Überleben“ (2019).