Vorträge und Gespräche zum Musiktheater

Inter- und transdisziplinäre Kooperationen sowie der Austausch von Theorie und Praxis sind thematische Schwerpunkte des Centre of Competence for Theatre. Ein wichtiger Fokus liegt dabei auf dem Musiktheater.

Nach den erfolgreichen Veranstaltungsreihen „Forum Musiktheater“ und „Die Macht der Gefühle – Schauplätze des Fremden“, welche mit dem Forschungsprojekt „Das Theater der Wiederholung“ (Leitung: Prof. Dr. Günther Heeg) in Verbindung standen, und dem Projekt „Grenzüberschreitung Musik/Theater“ von 2017/18, folgte in diesem Jahr der Musiktheater-Sommer 2023.

In einer Reihe unterschiedlicher Veranstaltungen fragten wir nach der Zukunft der Oper und der Oper der Zukunft. Wir durften uns auf Impulsvorträge, Diskussionen, Lesungen und Vorstellungsbesuche von Opernexpert:innen aus Forschung und Praxis freuen.

Der Musiktheatersommer 2023 wurde kuratiert von Prof. Dr. Günther Heeg, Direktor des Centre of Competence for Theatre (CCT) (Leitung) und Fred Kakuschke, Lydia Wilinski, Caroline Büttner, Jil Kohlschein, Task Force Opera (TFO) am CCT, Universität Leipzig. In Koperation mit dem Lehrstuhl für neuere Kultur- und Ideengeschichte, Universität Leipzig, ERC-Projekt „Opera and the Politics of Empire in Habsburg Europe, 1815–1914“

 

Veranstaltungen im Überblick

Weitere Informationen zu den Einzelveranstaltungen finden Sie auch in unserem Kalender.


28.04.–03.05.
Exkursionsseminar an die Bayrische Staatsoper München zum Festival „Ja, Mai“
Mit Katja Leclerc, Dramaturgin Bayerische Staatsoper München

 

16.05., 11–17 Uhr
ERC Study Day & Book Presentation MUSIC THEATRE AND THE HOLY ROMAN EMPIRE” (engl.)
Im GWZ Raum H5 2.16 und Online
Mit Prof. Dr. Axel Körner, Universität Leipzig; Austin Glatthorn, Universität Southampton; Ellinor Forster, Universität Innsbruck; Dr. Barbara Babić, Universität Leipzig

 

25.05., 18 Uhr
Empfang der Stadt Leipzig und der Universität Leipzig zu Ehren der Bertolt Brecht Gastprofessoren Jossi Wieler und Sergio Morabito
Im Festsaal des Alten Rathauses

 

31.05., 17 Uhr
Opernsalon „Wo steht die Oper heute?“
Im Institut für Theaterwissenschaft
Mit Stefan Petraschewsky, MDR Kultur; Michael von zur Mühlen, Opern- und Theaterregisseur; Sara Glojnarić , Komponistin (angefragt)
Moderation: Lydia Wilinski, Fred Kakuschke, Prof. Dr. Günther Heeg

 

03.06., 19.30 Uhr
Premiere „I Capuleti e i Montecchi“ von Vincenzo Bellini
Im Deutschen Nationaltheater Weimar
Inszenierung Jossi Wieler und Sergio Morabito, Bühne Anna Viebrock

 

01.06.–10.06.
„Opera – a future game“. Eine Installation/Videospielessay
Von Michael von zur Mühlen, Ole Hübner und Thomas Köck

Dazu am 07.06., 17 Uhr
Einführung zum Stück (mit Voranmeldung an cct@uni-leipzig.de)
Im Zentrum für immersive Medienkunst, Musik und Technologie
Mit Michael von zur Mühlen, Opern- und Theaterregisseur

 

21.06., 17 Uhr
Opernsalon „Hier gilt’s der Kunst. Wieland Wagner 1941–1945“
Im Institut für Theaterwissenschaft
Lesung und Diskussion mit Prof. Dr. Anno Mungen, Forschungsinstitut für Musiktheater, Universität Bayreuth
Moderation: Jil Kohlschein

 

28.06., 17 Uhr
Opernsalon „Opera and the Politics of Empire in Habsburg Europe, 1815–1914“
Im Institut für Musikwissenschaft, Städtisches Kaufhaus
Präsentation des ERC-Projekts
Mit Axel Körner, Barbara Babić, Dietmar Friesenegger, Monika Jägerová, Riccardo Mandelli, Universität Leipzig
Begrüßung: Prof. Dr. Stefan Keym

 

07.07.
Symposium „Arbeiten an der Zukunft der Oper“
Im Institut für Theaterwissenschaft

„Unerhörte Augenblicke“
Jossi Wieler und Sergio Morabito; Prof. Klaus Zehelein, Dramaturg und ehem. Opernintendant; Katja Leclerc, Dramaturgin Bayerische Staatsoper München; Helene Schneiderman, Opernsängerin; Andrea Moses, Operndirektorin Deutsches Nationaltheater Weimar (angefragt); Anna Viebrock, Bühnenbildnerin (angefragt)
Moderation: Prof. Dr. Günther Heeg, Fred Kakuschke, Lydia Wilinski

„Schöne Fremde“
Prof. Dr. Ingo Rekatzky, Universität Leipzig; Torben Schleiner M.A., Universität Leipzig; Carolin Sibilak, Musikwissenschaftlerin und freie dramaturgische Mitarbeiterin an der Komischen Oper Berlin; Philipp Amelungsen, Dramaturg, Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin (angefragt)
Moderation: Lydia Wilinski, Jil Kohlschein

“In Search of Opera. Readjusting Past and Future” (dt./engl.)
Mit Dr. Barbara Babić, Universität Leipzig; Prof. Barbara Beyer, Opernregisseurin und Hochschullehrerin Dresden; Dr. Kara McKechnie, Dramaturgin Oper Leipzig
Moderation: Prof. Dr. Axel Körner, Universität Leipzig

Präsentation des Szenischen Projekts
Mit Jossi Wieler, Sergio Morabito und Studierenden der Universität Leipzig

 

12.07.
Projekttag „Was Musiktheater jetzt braucht“
Im Institut für Theaterwissenschaft

“Creating a nineteenth-century Australian opera history” (engl.)
Mit Dr. John Severn, Macquarie University, Sydney
Moderation: Jil Kohlschein, Fred Kakuschke

„Die Gestensprache der Barockoper. Für eine szenische Gestenforschung.“
Mit Prof. Hans-Jörg Kapp, Regisseur und Hochschullehrer, Opera silens Hamburg
Moderation: Lydia Wilinski, Caroline Büttner

„Autobiografischer Granatsplitter“
Mit Alfred Kirchner, Universalregisseur
Moderation: Prof. Dr. Patrick Primavesi

Opernsalon „Die Zukunft der Oper“
Mit Tobias Wolff, Intendant der Oper Leipzig
Moderation: Prof. Dr. Günther Heeg, Lydia Wilinski

Drei Fragen an Jossi Wieler & Sergio Morabito

Günther Heeg im Gespräch mit Jossi Wieler und Sergio Morabito, den beiden Bertolt Brecht Gastprofessoren im Sommersemester 2023.

Anfang April kam Eure Inszenierung von Monteverdis Il ritorno d’Ulisse in patria heraus. Jetzt arbeitet Ihr an Vincenzo Bellinis Romeo-und-Julia Oper
I Capuleti e i Montecchi am Deutschen Nationaltheater in Weimar. Ihr gehört zu den nachgefragtesten Opernregisseur:innen der Gegenwart. Eure Zeit
ist wahrlich knapp bemessen. Was hat
Euch bewogen, trotzdem den Ruf auf die Bertolt Brecht Gastprofessur der Stadt Leipzig anzunehmen und nach
Leipzig zu kommen?

Sergio unterrichtet ohnehin sehr gerne (derzeit auch an der Szenographieklasse der Akademie der Bildenden Künste Wien) und Jossis künstlerische Arbeit
besitzt eine ausgesprochen starke soziale und kommunikative Komponente, die für den Dialog stets aufgeschlossen ist, natürlich und erst recht auch mit
jüngeren, in der Ausbildung stehenden Menschen.

Wie sind Eure Erfahrungen mit den Studierenden nach dem ersten Block Eurer Gastprofessur?
Das Interesse und Engagement, die Aufmerksamkeit, Anteilnahme und Wertschätzung der Studierenden empfinden wir als außerordentlich und als Geschenk.

Woher kommt Eure Begeisterung für das Musiktheater oder Warum braucht es die Oper in unserer Zeit?
Oper ist eine hochkomplexe und zugleich die vielleicht kollektivste Kunstform. Theatralisch sinnvoll befragen und durchdringen lässt sie sich nur im
intensiven kreativen, gedanklichen und kommunikativen Austausch mit allen Beteiligten. Wenn ihre theatralische Durchdringung gelingt, vermag Oper
die Komplexität unserer Gegenwart konkret aufzufächern und unsere individuellen und gesellschaftlichen Schmerzpunkte sinnlich erfahrbar zu machen.

 

Grenzüberschreitung Musik/Theater 2017/18

Im Wintersemester 17/18 und im Sommersemester 18 haben renommierte Expert*innen aus Kunst und Wissenschaft  im Rahmen der Veranstaltungsreihe Grenzüberschreitung Musik/Theater vorgetragen. Die Reihe knüpfte an vorangegangene Fragestellungen an und eröffnete zugleich eine neue Perspektive. Der Blick richtete sich nun zentral auf die wechselseitige Grenzüberschreitung von Musik und Theater und das Mit- und Gegeneinander von Szene, Geste, Bild, Gesang und Rhythmus jenseits der Idee des Gesamtkunstwerks.

Eingeladen waren u.a. Prof. Dr. Regine Elzenheimer (HMT Leipzig), Prof. Dr. Anselm Gerhard (Universität Bern), Florian Lutz (Oper Halle), Prof. Dr. Anno Mungen (Universität Bayreuth), Prof. Dr. Cristina Urchueguía (Universität Bern), Kai Weßler (Oper Nürnberg), Prof. Klaus Zehelein (Berlin).

Veranstaltungen im Überblick

26. Oktober 2017

Florian Lutz und Michael von zur Mühlen, Oper Halle

Vortrag: Gott, welch‘ Dunkel hier! Raum, Experiment und Komposition – Opernarbeit in Halle

 

23. November 2017

Kai Weßler, Oper Nürnberg

Vortrag: Im eisernen Rhythmus. Bernd Alois Zimmermanns Musik-Theater DIE SOLDATEN

 

22. & 23. Januar 2018

Prof. Dr. Anselm Gerhard, Universität Bern

Vortrag: Briefe über Briefe. Schostakowitschs »Nase« zwischen Operntradition und »uslovnyj teatr«

Kolloquium: Katerinas Langeweile und Schostakowitschs Umgang mit einem »romantischen« Motiv in »Lady Macbeth von Mzensk«

 

14. Juni 2018

Symposium

Musik/Theater – Modell – Perpektive – Vision der Theaterwissenschaft?

u.a. mit: Prof. Dr. Cristina Urchueguía (Universität Bern), Prof. Klaus Zehelein (Berlin), Jeanne Bindernagel (Oper Halle), Frauke Kuhfuß-Knauer (Oper Halle), Charlotte Wegen (Oper Stuttgart)

13:00h  Empfang

13:30h „Musik/Theater: Perspektive – Modell – Vision der Theaterwissenschaft?“

Prof. Dr. Günther Heeg, Direktor des CCT der Universität Leipzig

 

13:45h  „Wie und warum ich zum Musiktheater kam. Absolventinnen der Theaterwissenschaft Leipzig berichten“

Jeanne Bindernagel, Dramaturgin, Oper Halle

Frauke Kuhfuß-Knauer, Theaterpädagogin, Oper Halle

Charlotte Wegen, Persönliche Referentin und Sprecherin des Geschäftsführenden Intendanten, Oper Stuttgart

Moderation: Caroline Krämer, Carolin Schön

 

15:00h  „Modelloper Stuttgart: Die Ära Zehelein – the making of.“ Audio und Gespräch

Prof. Klaus Zehelein, Berlin

Moderation: Günther Heeg, Jördis Hoffmann

 

16:15h  „Zwillinge, bei der Geburt getrennt? Gesang und Sprache im Musiktheater“

Prof. Dr. Cristina Urchueguía, Institut für Musikwissenschaft der Universität Bern

 

17.45h „Grenzüberschreitung Musik/Theater“

Abschlussdiskussion mit allen Teilnehmer*innen

Symposium 14. Juni 2018