Aktuelle Lehrveranstaltungen
Das Tanz- und Theaterfestival euro-scene
Dr. Veronika Darian
Das Europäische Tanz- und Theaterfestival euro-scene Leipzig setzt sich auch in diesem Jahr wieder tänzerisch, theatral, performativ und diskursiv mit aktuellen Themen der Gegenwart auseinander. Im Seminar werden wir uns aus theaterwissenschaftlicher Perspektive mit ausgewählten Aufführungen beschäftigen. Insbesondere werden wir für das festivaleigene campus-Programm kreative Formen des Austauschs mit dem Publikum, den Künstler:innen und Expert:innen entwickeln, die die Studierenden selbst gestalten und umsetzen und die als „Nachgedanken & -gespräche“ seit drei Jahren fester Bestandteil der euro-scene sind.
Das Seminar ist auch für Erstsemester geeignet. Alle Interessierten müssen sich unbedingt vom 5.-10.11.2024 auf eine intensive Festivalwoche mit vielen Aufführungsbesuchen und weiteren Veranstaltungen einstellen sowie insbesondere in den Wochen ab Semesterbeginn einige zusätzliche Termine für die Konzeption und Organisation des speziellen „Nachgedanken & -gespräche“-Formats einplanen.
Exkursion zur Internationalen Kulturbörse Freiburg 2025
Kathrin Müller-Beck
Die Internationale Kulturbörse Freiburg (IKF) ist eine Fachmesse für freie Bühnenproduktionen (insbes. Comedy/Kabarett / Varieté), Musik und Straßentheater im europäischen Raum. Auf 4 Bühnen präsentieren sich innerhalb des Messezeitraums jeweils ca. 120 Produktionen in jeweils 20 minütigen Auszügen (Showcases). Diese können sich die Teilnehmenden der Exkursion nach bestimmten Maßgaben individuell aussuchen und ansehen. In der Messehalle ist die Möglichkeit gegeben, mit den die Künstler und Produktionen vertretenden Agenturen in Kontakt zu treten und Konditionen eines Auftritts (Gage, technische Voraussetzungen, Tourzeiträume, Transportanforderungen etc.) als Veranstalter zu erfragen und so einen Eindruck vom Verfahren im Booking (dem Buchen von Gastspielen) zu bekommen. Die Teilnehmenden haben gegen Ende der Messe zudem die Möglichkeit, an einer Gesprächsrunde „So tickt die junge Programmgeneration“ aktiv oder passiv teilzunehmen, um sich mit langjährigen Programmmacher:innen über Sichtweisen und Gestaltungsspielräume aktueller Programmgestaltung auszutauschen. Weitere Fachvorträge können je nach Messeprogramm besucht werden. Die Leiterin der Messe Karola Mohr stellt sich der Seminargruppe vorab per Zoom vor.
Eine Kurzeinführung in Vertragswesen und Kalkulationsanforderungen, sowie sonstige Rahmenbedingungen der Veranstaltungsorganisation erfolgt an den Einführungsterminen im Dezember und Januar. Weitere Informationen: https://www.kulturboerse-freiburg.de/de/
Zur Person:
Kathrin Müller-Beck hat in Mainz und Leipzig Germanistik, Theaterwissenschaft und Lusitanistik studiert. Zwischen 2010 und 2021 war sie Geschäftsführerin und künstlerische Leitung des global music festival in Halle und Leipzig und leitete das bundesweite Jazznachwuchsfestival. Sie ist vorrangig in der freien Szene tätig und hat auch Erfahrung als Agentin für verschiedene Künstler:innen aus dem Bereich Musik.
Die journalistische Theaterkritik
Dimo Rieß
Der Weg von der gedanklichen Analyse zur schlüssig-flüssigen journalistischen Theaterkritik ist weit und oft überraschend steinig. Der Kurs sucht als Schreib-Workshop Wege zum Ziel. Die Teilnehmenden nähern sich der Aufgabe, indem sie Theaterkritiken verschiedener Medien inhaltlich und stilistisch analysieren. Vor allem aber beteiligen sie sich an Schreibübungen und besuchen selbst Theatervorstellungen, formulieren Kritiken und feilen an Texten – unter Beachtung der relevanten Merkmale der Inszenierung, der Zielgruppe und der journalistischen Verantwortung.
Zur Person:
Dimo Rieß arbeitet als Theaterkritiker der Leipziger Volkszeitung und freier Kulturjournalist. Als Lehrbeauftragter des Instituts für Kommunikations- und Medienwissenschaft der Universität Leipzig leitete er die Lehrredaktion „Campus“. Er studierte Politik- und Verwaltungswissenschaft in Konstanz und London.
The Future Is Accessible?* Ein transdisziplinäres Seminar zu Behinderung in den Künsten aus der Sicht der Disability Studies
Steven Solbrig
„Nothing about us without us!“ – so lautete die Maxime, unter der sich Ende der 1960er behinderte Menschen sammelten, um gegen Bevormundung und Ausgrenzung seitens der Mehrheitsgesellschaft zu protestieren. Trotz Disability Mainstreaming im letzten Jahrzehnt scheinen die einstigen Anliegen der sich damals formierenden Behindertenrechtsbewegung in puncto Selbstbestimmung noch immer aktuell, auch in den/der Disability Arts/ Culture.
Welche Barrieren stellen sich gegenwärtig behinderten Personen, auch im Hochschulbereich? Welche Ansätze gibt es z.B. in der Philosophie, in den Bildenden Künsten, in der Literatur oder in den Darstellenden Künsten, geprägt von behinderten Wissenschaftler:innen und Kulturakteur:innen? Wie steht es derzeit um die Sichtbarkeit und Teilhabe von behinderten Personen z.B. in den (queer-)feministischen Debatten? Was hat das alles mit Ableismus zu tun? Und wie lässt sich zu all diesen Fragen eigentlich künstlerisch-ästhetisch arbeiten?
Diesen und weiteren Fragen nähern wir uns im transdisziplinären Seminar mittels unterschiedlicher künstlerisch-ästhetischer Positionen und Formate. Anhand von zeitgenössischem Material (z.B. in Text- und Stücksichtungen) erarbeiten wir uns so gemeinsam einen gegenwärtigen Stand bezogen auf die sogenannten „inklusiven Künste“ und Disability Arts/Culture.
Die Veranstaltung wird von performativen (Gruppen-)Übungen (z.B. durch Erarbeitung von kleinen Szenen oder Interventionen) gerahmt. So gilt es zu beachten, dass diese Lehrveranstaltung sehr arbeitsintensiv ist. Das Seminar richtet sich an Studieneinsteiger:innen, aber auch an Fortgeschrittene. Für einen ersten thematischen Einstieg (bei Bedarf) siehe Solbrig, Steven / Sorge, Dirk (2023): „Ableism as usual? Einführung in die Geschichte von Kunst und Behinderung“, als Pdf: https://www.das-schaudepot.org/datei-downloads/Schaudepot_Recherchen__1_Steven_Solbrig_und_Dirk_Sorge_Ableism_As_Usual__barrierefrei.pdf
Zur Person:
Steven Solbrig (-/er) wurde 1984 in der DDR geboren. Anfang der 2000er Jahre absolvierte Solbrig eine Ausbildung in einer Behinderteneinrichtung, inklusive Internatsunterbringung. Derzeit schreibt, lehrt, fotografiert, performt und tanzt Steven Solbrig aus der Perspektive der Disability Studies. Für mehr Info: stevensolbrig.de