
Cornelia Schlegelmilch: Zeit ohne Bilder oder mediale Über-Präsenz? Fotografie in der Langzeitstudie zur Entwicklung der Stadt Wurzen/Sachsen seit 1990
24 Juni
17:00—19:00
Universitätsstraße 3
Leipzig, 04109 Germany
Veranstaltung Navigation

Wie sich das Ende der DDR und die Transformationszeit der 1990er Jahre auf das Leben der Menschen und ihre soziale Situation ausgewirkt haben, hat die Soziologin und Fotografin Cordia Schlegelmilch am Beispiel der östlich von Leipzig gelegenen Stadt Wurzen untersucht. Von 1990 bis 1996 hat sie sowohl eine Vielzahl von Einzelgesprächen geführt als auch die Veränderungen der (klein)städtischen Gesellschaft durch ihre fotografischen Momentaufnahmen dokumentiert (www.die-wurzen-studie-de). Der Vortrag blickt nach 30 Jahren auf diese Langzeitstudie zurück, reflektiert die Ziele und technischen Voraussetzungen der damaligen fotografischen Arbeit, die persönlichen Erfahrungen in diesem Prozess, die nachträgliche Aufarbeitung und Archivierung der Fotos und schließlich deren seitherige Wirkung auf verschiedene Gruppen von Betrachtenden. Anhand von Beispielen wird auch das Verhältnis von Fotografie und sozialgeschichtlicher Forschung zur Diskussion gestellt.
Dr. Cordia Schlegelmilch, geboren in Magdeburg, studierte 1972 bis 1977 an der Freien Universität Berlin Soziologie. 1979 bis 1987 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (vor allem im Bereich Arbeitsmarkt- und Biografieforschung), wo sie auch promovierte. 1986 bis 1987 machte sie eine Ausbildung an der „Werkstatt für Photographie“ in Berlin-Kreuzberg; anschließend war sie Assistentin bei einem Berliner Architekturfotografen. Seit 1989 ist sie freiberuflich als Architektur-, Kunst- und Baufotografin sowie als Soziologin tätig. Die Kombination von Soziologie und Fotografie bestimmt ihre weitere freiberufliche Tätigkeit bis heute; zahlreiche Publikationen und Ausstellungen in den Bereichen Architektur, Denkmalpflege, Bau- und Stadtgeschichte, Chroniken, und Kunst am Bau.
Ringvorlesung Grenzen